Eine Goldhochzeit mit Gartenzwerg

Dez 3, 2017Presse

Von: Silke Köllmann
Letzte Aktualisierung: 8. September 2003, 17:33 Uhr

NIDEGGEN. „Es ist die Freiheit.” Erich Jungbluth lehnt sich in seinem Gartenstuhl zurück und lacht.

„Na, und die gute Luft im Rurtal.” Beides fasziniert den 72-Jährigen – schon immer. Erich Jungbluth ist Camper aus Leidenschaft.

Jedes Jahr im April schließt der pensionierte Busfahrer daher seine Wohnung in Eschweiler ab und fährt mit seiner Frau Therese auf den Campingplatz von Dieter Klein in Hetzingen bei Nideggen. Meist kehrt das Ehepaar erst wieder im Winter in seine Innenstadt-Wohnung zurück.

 

Seit mehr als 20 Jahren wiederholt sich dieses Ritual. „Meine Frau liebt das Campen genauso wie ich”, sagt Erich Jungbluth, „anders ginge das auch gar nicht.”

Seit 50 Jahren sind Erich und Therese „Resi” Jungbluth verheiratet. Sogar seine Goldhochzeit hat das Paar kürzlich auf dem Campingplatz gefeiert.

„Wir haben da vorne einen Pavillon aufgebaut”, erzählt Therese Jungbluth und deutet auf das Stück Wiese neben dem Caravan. Ein großer Gartenzwerg thront in der Mitte. Auf dem Gartentisch vor dem Ehepaar liegen neben unzähligen Rätselheften noch die Erinnerungsfotos.

„Zwei Tage lang waren Gäste hier”, berichtet Erich Jungbluth – darunter Freunde, Nachbarn sowie die drei Kinder, neun Enkel und sieben Urenkel. „Unsere Hochzeit konnten wir vor 50 Jahren nicht so groß feiern.” Dazu habe damals einfach das Geld gefehlt.

Doch jetzt verwirklichte sich das Ehepaar den Traum einer rauschenden Feier samt Kutschenfahrt. Sogar Musiker der Eschweiler Karnevalsgesellschaft Lustige Reserve spielten auf. „Ich bin schon lange Mitglied in der Gesellschaft”, erzählt Erich Jungbluth, „meine Frau habe ich auf einer Karnevalssitzung kennen gelernt.”

Das Domizil der beiden Dauercamper ist komfortabel. Im Wohnwagen des Ehepaars gibt es einen Fernseher und sogar einen Computer. Überall stehen Blumen, Vasen oder andere Gefäße herum, an den Wänden hängen Fotos.

Und vor dem mobilen Haus steht mittlerweile ein Vorbau aus Holz. „Wir haben das Vorzelt verkleidet und richtige Fenster eingebaut”, verrät Erich Jungbluth. Auf dem Boden liegt Laminat.

„Früher konnten wir nur an den Wochenenden oder in den Ferien mit dem Zelt oder Wohnwagen los”, erinnert sich seine Frau, „darauf habe ich mich immer gefreut.” Die 68-Jährige arbeitete als Pflegerin in einem Krankenhaus.

Mittlerweile genießen beide ihre Freizeit, gehen mit den beiden Yorkshire-Terriern Kessi und Robby spazieren. Nur eines macht Mühe: das Einkaufen. Aus gesundheitlichen Gründen fährt Erich Jungbluth nicht mehr mit dem Auto. Und der Weg vom Campingplatz in die Stadt ist weit.

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